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Ein Prozent e.V.

Gründung/Sitz Herbst 2015, seit April 2016 eingetragener Verein mit Sitz in Görlitz (Landkreis Görlitz) und Büroadresse in Dresden
Vorsitz Philip STEIN
Vorsitz Sara STORCH (Bundesvorsitzende)
Christoph THEWS (Bundesvorsitzender)
Teil-/ Nebenorganisationen Online-Shop
Publikationen/ Internetauftritte Newsletter „Der Rundbrief der Bewegung“
Eigene Homepage
Homepage „Ein Prozent-Versand“
Homepage „Wahlbeobachtung“
Homepage „Solifonds“
verschiedene Profile in den sozialen Medien
verschiedene Podcast- und Videoformate
Personenpotenzial/ Mitgliederentwicklung
  • zehn Mitglieder
  • laut Eigenangaben über 50.000 Unterstützer (bundesweit)
Finanzierung
  • Beiträge von Fördermitgliedern
  • Spenden
  • Materialversand
Kurzportrait / Ziele

Der Verein ist bundesweit aktiv und beschreibt sich selbst als „Deutschlands größtes Bürgernetzwerk“. Mit Spenden, Kampagnen, Werbung und SocialMedia-Aktivitäten unterstützt und fördert er verschiedene Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen der „Neuen Rechten“ und vernetzt sie miteinander. Der Name Ein Prozent soll die eigene Überzeugung widerspiegeln, dass die Unterstützung von einem Prozent der Bevölkerung ausreiche, um die eigenen Ziele erreichen zu können

Relevante Ereignisse und Entwicklungen 2023
  • vielfältige Podcasts und Videoformate, Blogs und Veröffentlichungen über eigene Internetauftritte
  • Fortsetzung der Kampagnen „Solifonds“ und „Wahlbeobachtung“
  • intensive Unterstützung und Vernetzung der „Neuen Rechten“

 

Der Verein vertritt einen ethnisch-homogenen Volksbegriff, der mit dem Prinzip der Menschenwürde nicht vereinbar ist. Das verschwörungstheoretische Konzept des „Großen Austauschs“, eines vermeintlich gesteuerten Bevölkerungsaustausches, wird propagiert. Außereuropäische Flüchtlinge werden pauschal abgewertet und als nicht integrierbar angesehen. Ihnen werden ihre tatsächlichen Fluchtgründe abgesprochen, und sie werden für Missstände in Deutschland verantwortlich gemacht. Dies wird beispielsweise in einem Blogbeitrag unter dem Titel „Asylfakten: Zahlen einer Invasion“ vom Juli verdeutlicht: „Während immer mehr ukrainische Kriegsflüchtlinge ins Land kommen, stehen zeitgleich die Grenzen für nichteuropäische Wirtschaftsmigranten weit offen. Die direkten Folgen sind Wohnungsmangel, leere Kassen bei den Kommunen, überforderte Kitas und Schulen, vermehrte Konflikte zwischen Deutschen und Fremden und gestiegene Kriminalität.“ Insbesondere über die zahlreichen Internetpräsenzen des Vereins werden diese muslim- und migrantenfeindlichen Einstellungen offen kommuniziert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. „Die Flüchtlingsinvasion ist eine Katastrophe für Deutschland und Europa. (…) Wir machen nicht mit! (…)“, heißt es auf der Homepage des Vereins.
Daneben finden sich vereinzelt auch antisemitische und homophobe Positionen wieder.

Ein Prozent bezeichnet sich selbst als „professionelle Widerstandsplattform für deutsche Interessen“. Die materielle, finanzielle sowie ideelle Unterstützung und Förderung verschiedener Organisationen und Personen der „Neuen Rechten“ steht dabei im Vordergrund. „Vernetzung, Finanzierung und Organisation sind somit die wesentlichen Grundpfeiler eines professionellen Widerstandes“, schreibt der Verein dazu auf seiner Homepage. „Wir vernetzen Einzelpersonen und Bürgergruppen, die es wagen, in einer alternativlosen Zeit Alternativen zu suchen. Wir vermitteln Kontakte und Ideen für mutige Bürger. Wir betreuen Aktivisten, die sich in erster Reihe engagieren. Wir helfen denen, die keine Lobby haben, aber eine verdient haben. Und: Wir sorgen dafür, dass Hilfe bei denen ankommt, die sie auch brauchen.“
Unterstützung erhalten dabei nur solche Organisationen, deren Ziele und ideologischen Hintergründe denen des Vereins auch entsprechen. Zu diesen gehören u. a. die Identitäre Bewegung, das Institut für Staatspolitik, die Junge Alternative und die AfD.
Mithilfe der sozialen Medien, verschiedener Kommunikationsstrategien und überregionaler Kampagnen versucht der Verein, im außerparlamentarischen Raum politisch Einfluss zu nehmen und eine rechtsextremistische „Gegenkultur“ zu etablieren. Die verfassungsfeindliche Ideologie ist dabei nicht immer als solche zu erkennen, was den Verein gesellschaftsfähiger machen soll.

Der Verein ist insbesondere im virtuellen Raum aktiv. Mittels vielfältiger Podcast- und Videoformate, Blogs und Veröffentlichungen über seine Social-Media-Kanäle besitzt Ein Prozent umfangreiche Möglichkeiten der Einflussnahme.
Darüber hinaus sind Mitglieder und Anhänger von Ein Prozent mit Informationsständen bei Veranstaltungen präsent oder verteilen dort Werbematerial über ihren Verein und dessen Absichten. Über den eigenen Materialversand werden seit Oktober 2018 darüber hinaus einerseits Info-Flyer zum Verein und andererseits Kleidung mit Vereins-Logo sowie Broschüren, Bücher und Kunst (Drucke, Kalender, Gemälde) von Autoren und Künstlern aus dem neurechten Spektrum vertrieben.
Mit der im Herbst 2021 initiierten Kampagne „Solifonds“ und der dazu eigens eingerichteten Internetpräsenz sammelt der Verein Spenden, um „Patrioten“, die Opfer von „Gewalt, Brandanschläge[n], Farbangriffe[n] und Denunziation[en]“ geworden sind, finanziell zu unterstützen.

„Damit deine Stimme nicht für die Tonne ist: Wahlbeobachter werden!“, titelt Ein Prozent auf der separaten Webseite zum Thema „Wahlbeobachtung“. Der Verein ist der Ansicht, dass in der Bundesrepublik Deutschland flächendeckend Wahlen bewusst von Seiten des Staates zum Nachteil nicht regierungskonformer Parteien manipuliert werden. Um dem entgegenzuwirken, „beobachten wir in Deutschland alle Wahlen ab Landesebene.“ Deshalb wirbt der Verein um freiwillige Wahlbeobachter und -helfer und bietet diesen Schulungen bzw. Informationsmaterial an. Für das bevorstehende Wahljahr 2024 veröffentlichte der Verein Anfang Dezember einen neuen „Leitfaden für Wahlbeobachter“ auf seiner Homepage „Wahlbeobachtung“.

Im November berichtete Ein Prozent über das neue Hausprojekt „Zentrum Chemnitz“ der Identitären Bewegung. In diesem Zusammenhang forderte der Verein auch einen „Freiraum für Patrioten“ in Dresden und bat um Mithilfe bei der Suche nach einem geeigneten Objekt. Auch „die Hauptstadt der Gegenkultur“ brauche schließlich einen „neue[n] Fels in der Brandung“.

Als politische „Vorfeldorganisation“ ist der Verein bestrebt, seine Unterstützungs-, Förder- und Vernetzungsaktivitäten innerhalb des neurechten Spektrums zu intensivieren, bestehende Kooperationen auszubauen und neue Partner zu gewinnen.
„Migration“ wird auch künftig der zentrale Themenschwerpunkt im Rahmen der öffentlichen Agitation dieser rechtsextremistischen Bestrebung sein. Darüber hinaus ist insbesondere im Vorfeld der anstehenden Wahlen im Sommer und Herbst 2024 in Ostdeutschland und damit auch im Freistaat Sachsen mit einer intensiven Wahlwerbung für die AfD zu rechnen.

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